BIOKON – Das Bionik-Kompetenznetz

Nachrichten mit Nachhall

Das Schönste, was wir entdecken können, ist das Geheimnisvolle.
Albert Einstein, Physiker

Bionik ist das anwendungsorientierte Zusammenspiel von Wissenschaft und forschenden Unternehmen. Ihre Ergebnisse zielen auf Innovationen nach dem Vorbild der Natur. Sie sollen immer das Potenzial haben, Ideengeber für ein besseres Morgen zu sein. Solchen erfolgreichen Lösungen schaffen Nachrichten mit Nachhaltigkeit.

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Forschung // 7. Februar 2011

Achillesferse Achillessehne

Neandertaler waren aufgrund ihrer anatomischen Besonderheiten schlechte Läufer

Der moderne Mensch hat im Überlebenswettkampf mit dem Neandertaler möglicherweise im wahrsten Sinne des Wortes das Rennen gemacht: Der Urmensch war offenbar ein schlechterer Läufer und könnte dadurch beim Überlebenskampf ins Hintertreffen geraten und schließlich ausgestorben sein. Das schließen US-Forscher aus Vergleichen der Fußanatomie von modernen Menschen und Neandertalerüberresten. Der Schwachpunkt des Urmenschen war demnach die geringere Leistungsfähigkeit der Achillessehne. Das sei zwar bei der Jagd auf kurze Distanzen, etwa in Waldgebieten, noch kein großer Nachteil gewesen, sagen die Forscher. Als aber die Wälder während der Eiszeit der offenen Tundra Platz machten, konnte der moderne Mensch durch seinen effizienteren, energiesparenden Laufstil den Neandertaler verdrängen, vermuten sie.

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Presse // 4. Februar 2011

VDI-Ehrenring für Dr. Axel Schneider

Doppelter Erfolg für den Bielefelder Wissenschaftler zum Jahreswechsel: Ehrenring des VDI 2011 und verlängerte Förderung für seine Nachwuchsforschergruppe “Mechatronik Biomimetischer Aktuatoren“.

Dr. Axel Schneider (39) ist Leiter der Nachwuchsforschergruppe “Mechatronik Biomimetischer Aktuatoren“ an der Universität Bielefeld und Mitglied des Bielefelder Exzellenzclusters für Kognitive Interaktionstechnologie. Im Rahmen seines vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten ELAN-Projekts entwickelt Dr. Axel Schneider neurobionisch geregelte, elastische Gelenkantriebe mit muskelähnlichem Verhalten, die sich eng an die biologischen Vorbilder anlehnen und deren Vorteile in Konstruktion und Regelung aufgreifen. Das Funktionsspektrum dieser neuartigen Gelenke für die Robotik reicht von klassischen, unelastischen und hochpräzisen Positionierfähigkeiten bis hin zu dynamisch veränderbarem elastischen Verhalten. Besondere Berücksichtigung finden hierbei biologisch inspirierte Regelungsansätze. Seine Arbeitsgruppe wurde Anfang 2008 an der Technischen Fakultät der Universität Bielefeld eingerichtet und umfasst aktuell vier Promotionsstudenten.

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Forschung // 31. Januar 2011

Brieftauben orientieren mit Hilfe ihres Geruchssinns

Ein italienisch-deutsches Forscherteam hat das Geheimnis des Orientierungssinns von Brieftauben gelüftet: Die Vögel benötigen nicht das Magnetfeld der Erde, um rasch wieder nach Hause zu finden, sondern ihren Geruchssinn. Vor allem das rechte Nasenloch scheint hier eine Schlüsselrolle zu spielen, konnten die Forscher in einem Versuch zeigen: Brieftauben mit verstopftem rechten Nasenloch brauchten wesentlich länger, um aus einer ihnen unbekannten Gegend nach Hause zu fliegen, als Vögel, bei denen das linke Nasenloch abgedichtet war. Dabei wählten die Tiere mit dem blockierten rechten Nasenloch nicht nur eine deutlich längere Route, sondern machten auf dem Flug auch mehr Zwischenstopps als die anderen Vögel. Sie brauchten demnach anscheinend mehr Zeit, um die für die Orientierung notwendigen Gerüche einzufangen. Das rechte Nasenloch muss also deutlich geruchsempfindlicher sein als das linke, schreiben die Wissenschaftler um Anna Gagliardo.

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Presse // 31. Januar 2011

Professor für Studiengang Bionik in Bocholt berufen

Die fünfjährige Stiftungsprofessur geht an Dr. Tobias Seidl und wird von der “Fördergesellschaft Westmünsterland der Fachhochschule in Bocholt/Ahaus“ finanziert.
Bocholt. Mitte Januar trat Dr. Tobias Seidl (35) als erster berufener Professor im Studiengang Bionik an der Fachhochschule Gelsenkirchen am Standort Bocholt offiziell seinen Dienst an. Seine Studierenden kannte er jedoch bereits, denn er unterrichtete sie schon als Lehrbeauftragter seit dem Start des Studiengangs Bionik zum Wintersemester 2010/2011. Bundesweit gibt es diesen Bachelorstudiengang nur in Bremen und Bocholt.

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Presse // 21. Januar 2011

EU-Kommissionspräsident Barroso besucht Festo

EU-Kommissionspräsident José Manuel Barroso besuchte gemeinsam mit EU-Kommissar Günther Oettinger am Donnerstag, 20. Januar 2011, im Rahmen seines Aufenthalts in Baden-Württemberg die Festo AG in Esslingen a.N. Im Mittelpunkt standen Erfolgsfaktoren, welche die Wettbewerbsfähigkeit der EU-Standorte stärken und somit nachhaltiges und ökologisches Wachstum ermöglichen. Dazu gehören globale technische Bildungskonzepte der Festo Didactic, modernste Fertigungskonzepte für die Produktion der Zukunft sowie völlig neue Ansätze zur Energieeffizienz dank Bionik. Übergeordnete Forschungsschwerpunkte der EU und die Umsetzung in Public-Private-Partnerships und unternehmensübergreifenden Netzwerken werden immer entscheidender für nachhaltiges Wachstum.

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Forschung // 13. Januar 2011

High-Tech aus der Wildnis

Spinnen…werden zum Vorbild für Weltraummobile.

Die Radlerspinne Tabacha läuft bei Gefahr nicht auf ihren acht Beinen davon, sondern schlägt Räder und Saltos. Mit dieser ungewöhnlichen Fortbewegungsart ist sie doppelt so schnell.

Technischer Nutzen:
Wer sagt, dass man nur auf Reifen oder Ketten fahren kann? Die Spinne inspiriert Fahrzeugbauer zu neuen Fortbewegungsformen, etwa für Weltraummobile.

Stand der Entwicklung:
Der Berliner Bionik-Professor Ingo Rechenberg hat den Prototyp eines Saltomobils gebaut, den Tabbot.

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Forschung // 7. Januar 2011

Muschelkleber für DNA-Chips

Muscheln kleben überall: am hölzernen Bootssteg, am Schiffsrumpf aus Metall, an Steinen oder Artgenossen. Forschern um Philip Messersmith von der Northwestern University in Evanston gelang es nun, diesen Universalleim nachzuahmen und damit DNA-Moleküle auf diversen Substraten zu befestigen.

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Forschung // 7. Januar 2011

Die Hornisse als Solarzelle

Weil sie am hellen Nachmittag besonders aktiv ist, haben israelische Wissenschaftler die Hornisse genauer unter die Lupe genommen. Dabei fanden sie heraus, dass der Hinterleib des Insekts als Solarzelle dient.
Ein Insekt könnte den Schlüssel zu besseren Solarzellen liefern: Israelische Forscher haben entdeckt, dass die Orientalische Hornisse über einen sehr effizienten Mechanismus verfügt, um Sonnenlicht in elektrische Energie zu verwandeln.

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Forschung // 6. Januar 2011

Mit Lotuseffekt gegen Eis

Wassertropfen perlen an Lotusblättern ab, das ist längst bekannt und eines der Paradebeispiele für die unter dem Modebegriff «Bionik» propagierte Nachahmung der Natur in der Technik. Seit einigen Jahren versuchen Wissenschafter den Lotus-Effekt auch für den Schutz vor Eisbildung zu nutzen. Oberflächen, auf denen Eis gar nicht erst entstünde, wären etwa für die Luftfahrt äusserst wünschenswert. Enteisungsmittel oder das Heizen von exponierten Flugzeugteilen würden sich damit erübrigen.

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Presse // 6. Januar 2011

Zukunftspreis 2010 für den Bionischen Handlingassistent

Bundespräsident Christian Wulff hat in Berlin die Entwickler des Projektes “Vorbild Elefantenrüssel – ein Hightech-Helfer für Industrie und Haushalt“ mit dem Deutschen Zukunftspreis 2010 ausgezeichnet. Der Preis des Bundespräsidenten für Technik und Innovation ist mit 250.000 Euro dotiert und würdigt sowohl die Entwicklung des Verfahrens als auch dessen erfolgreiche Umsetzung in den Markt. Mit ihrer Innovation setzte sich das Team gegen zwei weitere herausragende Projekte durch, die die Jury für die Endrunde nominiert hatte.

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Presse // 6. Januar 2011

Zentrum für Bionik in Nürnberg

Es ist zwar noch ein paar Tage hin bis Weihnachten, aber Umweltminister Markus Söder hat seiner Heimatstadt schon Geschenke mitgebracht: Nürnberg wird im Rahmen des Programms “Aufbruch Bayern“ ein Zentrum für Bionik und eine Gesundheitsagentur bekommen.

Mit einer Milliarde Euro ist das Investitionsprogramm ausgestattet, das Bayern vor allem in den Bereichen Familie, Bildung und Innovation weiter voranbringen soll. Die Mittel richten sich nach der Bevölkerungszahl. Den größten Batzen bekommt deshalb Oberbayern mit 382,4 Millionen Euro, 140 Millionen Euro sind für Mittelfranken vorgesehen. Fünf Millionen Euro davon fließen in die Gesundheitsagentur, acht Millionen Euro sind für das Bionik-Zentrum bestimmt. “Hier eröffnet sich eine völlig neue Entwicklungsperspektive“, sagt Söder. “Das tut unserer Stadt gut. Wir brauchen alles, was uns im Strukturwandel weiterbringen kann.“ Mit beiden Projekten werde Geld in die Zukunft investiert. Wie viele neue Arbeitsplätze entstehen werden, könne er im Moment noch nicht sagen.

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