BIOKON – Das Bionik-Kompetenznetz

Nachrichten mit Nachhall

Das Schönste, was wir entdecken können, ist das Geheimnisvolle.
Albert Einstein, Physiker

Bionik ist das anwendungsorientierte Zusammenspiel von Wissenschaft und forschenden Unternehmen. Ihre Ergebnisse zielen auf Innovationen nach dem Vorbild der Natur. Sie sollen immer das Potenzial haben, Ideengeber für ein besseres Morgen zu sein. Solchen erfolgreichen Lösungen schaffen Nachrichten mit Nachhaltigkeit.

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Forschung // 8. Oktober 2009

Der Klettverschluss aus Stahl

Klettverschlüsse haben sich auf breiter Front in Industrie und Haushalt durchgesetzt. Doch sie haben einen Haken: Für viele Anwendungen sind sie zu schwach. Am Lehrstuhl für Umformtechnik und Gießereiwesen der Technischen Universität München wurden nun Klettverschlüsse aus Federstahl entwickelt. Sie sind gegen Chemikalien beständig und halten auch bei 800°C noch einem Zug von bis zu 35 Tonnen pro Quadratmeter stand.

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Presse // 7. Oktober 2009

Abenteuer Wissen: Bionik

Karsten Schwanke zeigt, dass Bionik längst über den “Lotusblüten-Effekt“ hinausgeht.

“Als meine Kollegin mir das Thema ‚Bionik‘ vorschlug, antwortete ich: ‚Nicht schon wieder die alte Leier vom Lotusblatt“, sagt Karsten Schwanke. “Es gibt bereits so viele Sendungen, die sich damit beschäftigen.“ Der Moderator wollte nicht wieder die gleichen Beispiele für dieses Wissenschaftsgebiet ausführen. Bionik beschäftigt sich mit Vorgängen und Abläufen in der Natur und mit dem Versuch, sie technisch für den Menschen nutzbar zu machen. Eines der bekanntesten Beispiele ist eben der “Lotusblüten-Effekt“. Die Pflanze lässt Wasser von der Oberfläche abperlen und ist damit auch gegen Verschmutzungen immun. Diese Technik wird von Wissenschaftlern nun für Oberflächenbeschichtungen genutzt. Mit seiner aktuellen Ausgabe von “Abenteuer Wissen“ geht Schwanke aber über solche Alltags-Phänomene hinaus. “Ich war erstaunt, wie viel weiter entwickelt die Forschung inzwischen ist.“

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Forschung // 28. September 2009

Pflanze fängt Insekten mit raffinierter Klebefalle

Insekten, die in Kontakt mit den Blättern der Südafrikanischen Taupflanze Roridula gorgonias kommen, sind rettungslos verloren: Binnen weniger Augenblicke verfängt sich das zappelnde Opfer im klebrigen Sekret der Pflanzenhaare und sein Tod ist besiegelt. Wissenschaftler haben nun entdeckt, wie die Pflanze ihre Beute am Entkommen hindert.

Dagmar Voigt, Elena Gorb und Stanislav Gorb vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und der Christian-Albrechts-Universität in Kiel haben den Aufbau dieser Klebefalle untersucht und dabei die Flexibilität der Klebehaare und die Klebekraft ihres Sekrets gemessen. Demnach gibt es drei Arten von Drüsenhaaren auf den Blättern: lange dünne Haare von 3,3 – 5 Millimeter Länge, mittellange Haare (1-2,4 Millimeter) und kurze dickere Haare (0,3 – 0,7 Millimeter).

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Presse // 24. September 2009

Videokonferenz zw. Deutschland und Brasilien: Thema ist Bionik

Der Schweizer Ingenieur Georges de Mestral nahm die Widerhaken der Klette zum Vorbild und entwickelte den Klettverschluss. Das Prinzip des Fallschirms wurde bei der Pusteblume abgeguckt. All diese Erfindungen beruhen auf der Wissenschaft der Bionik.

Am Dienstag, 29. September, ist dieses Forschungsgebiet Thema einer Videokonferenz zwischen Wissenschaftlern aus Deutschland und Brasilien. Die Konferenz, die von der Arbeitsstelle Forschungstransfer (AFO) der Universität Münster organisiert wird, findet von 15 bis 17 Uhr im CeNTech, Heisenbergstraße 11, statt. Interessierte sind herzlich willkommen. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 8 33 22 21 wird gebeten.

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Presse // 22. September 2009

Mit unbeschränkter Haftung

Bei Reisen in südliche Gefilde kann einen mitunter ein unheimliches Rufen aus dem Schlaf reißen. Wer an Gespenster glaubt, der sei beruhigt: Bei Licht betrachtet entpuppt sich das tropische Nachtgespenst nämlich als Gecko, der an der Zimmerdecke klebt. Vielleicht jagt er gerade Insekten, die sich dort ebenfalls problemlos bewegen. Warum es Geckos, Insekten und Spinnen so gut gelingt, kopfüber an der Decke zu spazieren, dieses Geheimnis weckt schon länger die Neugier der Forscher. Vor allem fasziniert sie, dass die Tiere die beeindruckende Haftkraft ihrer Füße auch blitzschnell wieder aufheben können, um davon zu flitzen.

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Presse // 21. September 2009

Der Bart spürt die Beute auf

Mit ihren Tasthaaren registrieren Seehunde die Wasserwirbel von Fischen über 40 Meter Distanz. Das und mehr zeigen Versuche am weltgrößten Forschungszentrum dieser Art.

Henry schwimmt auf Position. Meike Kilian streift ihm einen schwarzen Strumpf über Kopf und Augen. Dann setzt sie ihm orangefarbene Kopfhörer auf. Henry kann jetzt weder sehen noch hören. Kilian setzt einen Gummifisch ins Wasser, den eine Kollegin durch das Trainingsbecken zieht. Henry schwimmt los – und folgt ohne Zögern und absolut akkurat der feinen Spur, die der Fisch im Wasser hinterlassen hat. Wie aber gelingt ihm das ohne Sehen und Hören?

Hydrodynamische Spurverfolgung, so heißt dieses Experiment, ist einer der Schwerpunkte der Rostocker Robbenforscher. “Angefangen haben wir mit einem ferngesteuerten U- Boot, das zunächst schnurgerade durchs Becken fuhr“, erzählt Biologe Sven Wieskotten. Später folgten Kurven und sogar komplexe Manöver – jedes Mal gelang es den maskierten Robben, den Spuren problemlos zu folgen. “In einer nächsten Etappe ist ein Artgenosse vorausgeschwommen. Und jetzt sind wir gerade bei der schwierigen Aufgabe, Regenbogenforellen so zu trainieren, dass sie von A nach B schwimmen und dabei nach Möglichkeit nicht gefressen werden.“

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Forschung // 14. September 2009

Nachwachsende Steckdose

Ins Holz gesteckte Elektroden sollen in Wäldern Energie für Messgeräte liefern

Bäume können nicht nur über ihr Holz für den Menschen nutzbare Energie erzeugen, sondern auch elektrischen Strom direkt herstellen. Dieser Vision sind amerikanische Forscher in Experimenten nähergekommen, bei denen sie mit in Bäume gesteckten Elektroden und einem Verstärker kurzfristig elektrische Spannungen von bis zu 1,1 Volt erzeugten. Die Technik ist zwar nicht zur Produktion größerer Energiemengen geeignet, könnte jedoch einmal dazu dienen, Sensoren für die Überwachung von Wäldern mit Energie zu versorgen.

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Forschung // 14. September 2009

Mehr als nur auf den Leim gegangen

Insekten, die in Kontakt mit den Blättern der Südafrikanischen Taupflanze Roridula gorgonias kommen, sind rettungslos verloren: Binnen weniger Augenblicke verfängt sich das zappelnde Opfer im klebrigen Sekret der Pflanzenhaare und sein Tod ist besiegelt. Wissenschaftler haben nun entdeckt, wie die Pflanze ihre Beute am Entkommen hindert.

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Presse // 8. September 2009

Faltbare Möbel – ein Ergebnis der Bionik

Das aufmerksame Beobachten der Natur liefert dem Menschen ganz neue Einsichten in seinen Lebensraum. Die Bionik hat seit ihrem relativ kurzen Bestehen in der Liste anerkannter Wissenschaften schon viele Beobachtungen gemacht und teilweise auch atemberaubende Erkenntnisse gebracht.

Hätten Sie gedacht, dass das Beobachten des Schlüpfens einer Libelle aus der Larve oder das Ausbreiten der Flügel eines Marienkäfers neue Ideen bringt, wie man Möbel herstellen kann. Möbel, die in ihrer Ausgangslage flach sind und dann einfach zusammengefaltet werden? Möbel, die trotz ihres harten Materials Holz faltbar werden?

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Presse // 7. September 2009

Teilnehmer für Befragung zum Thema Bionik gesucht

Das Bionik-Innovations-Centrum B-I-C der Hochschule
Bremen sucht Teilnehmer für eine mehrstufige Befragung
zum Thema Bionik

Seit 2003 werden im Studiengang Bionik an der Hochschule
Bremen Nachwuchs-Bioniker/-innen ausgebildet. Wie
werden die Berufschancen dieser ausgebildeten Bioniker/
-innen eingeschätzt? Auf welche Bedarfe treffen die
Absolvent/-innen auf dem Arbeitsmarkt?

Diesen Fragen will das Bionik-Innovations-Centrum B-I-C
der Hochschule Bremen in einer mehrstufigen Befragung
nachgehen, deren Durchführung von der VDI-Gesellschaft
“Technologies of Life Sciences“, BIOKON e.V. und der
Gesellschaft für Technische Biologie und Bionik GTBB
unterstützt wird. Der Aufruf zur Teilnahme geht gezielt
an Personen, die im Spannungsfeld zwischen Biologie/ Naturwissenschaften, Bionik und Technik aktiv sind oder
sich für dieses Gebiet interessieren.

Die Befragung, die nach dem Modell einer Delphi-Analyse
angelegt ist, wird in mehrere Fragerunden aufgeteilt. Meinungsbeiträge zur ersten Fragerunde können bis zum
30. September 2009 eingereicht werden. Die Fragen sind
bei der unten aufgeführten Internet-Adresse abrufbar
und können von dort auch direkt über ein Online-Formular
eingesendet werden. Als Dankeschön erhalten die
Teilnehmer die Ergebnisse und eine detaillierte
Auswertung der Befragung.

Die Bionik ist ein ebenso junges wie spannendes Studien-,
Forschungs- und Berufsfeld. Über Jahrmillionen gereifte Problemlösungen aus der Natur in ein technisches Umfeld
oder auf innovative Produkte zu übertragen, erfordert interdisziplinäres Arbeiten und hohe Kommunikations-
bereitschaft von Kompetenzträgern mit fachlich oftmals
sehr unterschiedlichem Hintergrund. Bioniker/-innen sollen
hier die vermittelnde Position zwischen biologischem und
technischem Pol einnehmen.

Kontakt
Bionik-Innovations-Centrum Bremen
Prof. Dr. Antonia B. Kesel
Hochschule Bremen
Neustadtswall 30
28199 Bremen

Tel: +49-(0)421-5905-2525
Fax: +49-(0)421-5905-2537
E-Mail: b-i-c@hs-bremen.de

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Forschung // 7. September 2009

Knochentransplantate dank Bakterienleim stabiler?

Der hocheffiziente Leim, mit dem sich Bakterien an Oberflächen festkleben, könnte zur Herstellung von neuen Knochenimplantaten dienen. Forscher fanden heraus, dass der von den Mikroorganismen produzierte Kleber den Stoff Hydroxylapatit enthält, dessen Haftfähigkeit sie durch Erhitzen und Trocknen erheblich steigern konnten. Hydroxylapatit wird schon lange für Implantate verwendet. Der Bakterienkleber ist aber stabiler und langlebiger als die synthetisch hergestellte Substanz. Die Einzeller erreichen zudem auch kleinste Spalten und Ritzen in Oberflächen und können diese mit Leim auffüllen, was mit bisherigen Techniken nicht möglich ist.

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