BIOKON – Das Bionik-Kompetenznetz

Aktuelles // 2. Juli 2025

Workshop an der Hochschule Rhein-Waal: Biologisierung der Technik praxisnah erleben 

Am 26. und 27. Juni 2025 kamen 14 Studierende verschiedener Studiengänge am Campus Kleve der Hochschule Rhein-Waal zusammen, um im Rahmen des zweitägigen Future Meetings von BioTrans in die Welt der biologisierten Technik einzutauchen. Mit dabei: Studierende aus Nature Inspired Materials (B.Sc.), Mechanical Engineering (M.Sc.), Bionics (M.Sc.), Engineering for Sustainability (B.Sc.) und Bio Science and Health (B.Sc.) – begleitet von Professorin Lily Chambers und Doktorandin Frauke Waßmuth. 

Im Zentrum stand die Frage: Wie kann Technik durch biologische Prinzipien zukunftsfähiger werden?
Antworten lieferte Dr. Rainer Erb, Geschäftsführer des Bionik-Kompetenznetzes BIOKON, in einem Impulsvortrag. Er erläuterte das Konzept der „Biologisierung der Technik“ – von Denkmodellen über internationale Best Practices bis hin zur konkreten Anwendung und Relevanz für die Fachkräfte von morgen. 

Aus der Theorie in die Anwendung:
In dem Workshop entwickelten die Teilnehmenden mithilfe bioinspirierter Methoden innovative Lösungsansätze für die Verarbeitung thermoplastischer Verbundwerkstoffe (Organobleche). Unterstützt wurden sie dabei zusätzlich durch Maurice Rasch, Bionik-Alumnus und Mitarbeiter am Fraunhofer IWU, der das Kalander-Direktimprägniersystem vorstellte und als digitaler Sparringspartner zur Verfügung stand. 

Als Ergebnis entstanden kreative Biologisierungs-Poster, die nicht nur das Gelernte reflektieren, sondern auch in den Fakultäten der Hochschule zur weiteren Verbreitung des Ansatzes beitragen. 

Fazit:
Ein inspirierender Austausch über Fachgrenzen hinweg, der zeigt: Die Zukunft der Technik kommt auch aus der Natur. 

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Aktuelles // 12. März 2025

Wiedereröffnung des Bionicums nach Umbaupause

Seit dem 01. März 2025 ist das Bionicum im Tiergarten der Stadt Nürnberg nach einer umfangreichen Umbaupause wieder geöffnet. Nach den Renovierungsarbeiten präsentiert sich das Museum in neuem Glanz und lädt Besucherinnen und Besucher mit neuen Themen zu einer spannenden Entdeckungsreise ein.

Aufgrund von Umbaumaßnahmen im Deckenbereich und der sogenannten Mittelinsel war seit Oktober 2024 kein Zugang für Besuchende möglich. Nun ist der Umbau weitestgehend abgeschlossen und das Bionicum kann wieder wie gewohnt besucht werden.

Im Mittelpunkt des neuen Ausstellungsbereichs steht die vollständig neu gestaltete Mittelinsel. Neben dem bestehenden Thema der Artenvielfalt wird nun der Fokus auf Evolution und die Entwicklungsgeschichte der Lebewesen im Laufe der Erdgeschichte gelegt. Evolution bildet die Grundlage für die heutige Vielfalt des Lebens, die wiederum für die Bionik von entscheidender Bedeutung ist. Mit diesen Themenschwerpunkten wird auch die Zugehörigkeit des Bionicums zu den Staatlichen Naturwissenschaftlichen Sammlung Bayerns (SNSB) deutlich gemacht, denn seit 2023 ist das Bionicum eines der Regionalmuseen der SNSB. Ab April wird die neue Attraktion zudem um eine dazugehörige Medienstation mit vertiefenden Informationen zu den Ausstellungsinhalten und Exponaten erweitert.

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Aktuelles // 28. Februar 2025

Bionik Award – der BIOKON Nachwuchspreis

Das Bionik-Kompetenznetz BIOKON verleiht auch im Jahr 2025 wieder seinen Nachwuchspreis „Bionik Award“. Der Preis ist mit 5.000 EUR dotiert.

Nachwuchswissenschaftler*innen und junge Kreative bis zu einem Alter von 30 Jahren können sich mit ihren Ideen zu Bionik und Biologisierung der Technik bewerben. Gesucht wird die Kombination aus (1) wissenschaftlichem Verständnis des biologischen Funktionsprinzips, (2) Konzept des bionischen Funktionsmechanismus und (3) praktischer Umsetzung in Form von Funktionsmodellen oder Demonstratoren, welche den Proof of Concept und die Anwendungspotentiale veranschaulichen. Bei dieser Preisausschreibung stehen Lösungsideen für konkrete technische Herausforderungen im Mittelpunkt.

>> Booklet mit allen Informationen zum Download

Bionik und die Biologisierung der Technik ermöglichen durch die technische Umsetzung biologischer Prinzipien völlig neuartige Produkte und Technologien zum Wohle der Menschen, mit großem wirtschaftlichen Nutzen und hohem Potential für nachhaltige Industrielösungen.
Die Qualität des Bionik-Konzepts zur Lösung der konkreten genannten technischen Herausforderung, die Präsentation der Machbarkeit durch Demonstratoren sowie die Plausibilität der technischen und wirtschaftlichen Realisierbarkeit und des erwarteten Nutzens sind die wesentlichen Kriterien für die Bewertung der Einreichungen durch eine interdisziplinär zusammengesetzte Expert*innen-Jury, bestendend aus Industrievertreter*innen, Wissenschaftler*innen und Bionik-Professor*innen der drei deutschen Hochschulen mit Bionik-Studiengängen.

Teilnahmebedingungen

  • Der Preis wird für eine innovative, besonders mit Blick auf Realisierbarkeit und Nutzen überzeugende Idee im Bereich Bionik und Biologisierung der Technik vergeben. Dies können beispielsweise Ideen oder Entwicklungen sein, die in Projekt- oder Studienarbeiten oder auch wissenschaftlichen Abschlussarbeiten entstanden sind.
  • Bewerbungen können in deutscher oder englischer Sprache eingereicht werden.
  • Bewerben können sich Personen bis zur Vollendung ihres 30. Lebensjahres. Im Falle einer Teambewerbung gilt dies für sämtliche Mitglieder eines Teams.
  • Bewerbungen müssen durch die Nachwuchstalente selbst erfolgen; Einreichungen durch Dritte sind ausgeschlossen.
  • Der Rechtsweg ist ausgeschlossen.

Was ist einzureichen?

  • Schriftliche Bewerbung (inklusive einer Kurzfassung und Quellenangaben), in der die technische Herausforderung, das biologische Vorbild und die neuartige Lösungsidee aussagekräftig beschrieben werden. Der Machbarkeitsnachweis (Proof of Concept) für die Anwendung und/oder der Aufbau eines Demonstrator-Modells sollen Bestandteil der Ausarbeitung sein. Der Umfang darf max. 10 Seiten bei einer Schriftgröße von 11 PT und 1,15-fachem Zeilenabstand betragen.
  • Gegebenenfalls ein Video eines Funktionsmodells oder Demonstrators (max. 30 Sekunden).
  • Lebenslauf der Autorin oder des Autors bzw. Lebensläufe der Teammitglieder mit Angabe des Geburtsdatums (zählen nicht zu den 10 Seiten).
  • Im Falle einer Teambewerbung: Erklärung jedes Teammitglieds zur Angabe des individuellen Beitrags zum Projekt (zählen nicht zu den 10 Seiten).

Bitte senden Sie Ihre Bewerbung als ein einziges PDF ggf. plus Video mit dem Betreff „Bionik Award“ an kontakt@biokon.de.
Einsendeschluss für Bewerbungen ist der 15.08.2025.
Die Preisverleihung findet am 24.10.2025 im Rahmen des 11. Bionik-Kongresses „Patente aus der Natur“ im Forschungs- und Technologiezentrum ECOMAT in Bremen statt.

Sollte Ihre Bewerbung eine Dateigröße von 20 MB überschreiten, kontaktieren Sie uns bitte. Dann vereinbaren wir, auf welchem Weg Sie uns Ihre Einreichung zukommen lassen können.

Jury

  • Dr. Rainer Erb, Forschungsgemeinschaft Bionik-Kompetenznetz e.V.
  • Dr. Marc Fette, Composite Technology Center – CTC GmbH (An Airbus Company)
  • Prof. Dr. Antonia Kesel, Hochschule Bremen
  • Dr. Stefan Klein, Deutsche Gesellschaft für Materialkunde e.V.
  • Prof. Dr. William Megill, Hochschule Rhein-Waal
  • Dr. Daniel Meyer, Deutsche Gesellschaft für Galvano- und Oberflächentechnik e.V.
  • Prof. Dr. Tobias Seidl, Westfälische Hochschule
  • Dr. Michael Sinsbeck, Festo SE & Co. KG
  • Prof. Dr. Kristina Wanieck, Technische Hochschule Deggendorf

Unterstützer des diesjährigen Preises

Im Jahr 2025 ist Airbus Unterstützer des Bionik-Kongresses am Standort Bremen und die Composite Technology Center / CTC GmbH (An Airbus Company) aus Stade ist Pate des im Rahmen des Kongresses verliehenen BIOKON-Nachwuchspreises Bionik Award. Bei Airbus in Bremen sind rund 5.000 Beschäftigte in der Luft- und Raumfahrt in den Bereichen Forschung, Entwicklung und Fertigung tätig. Das Composite Technology Center ist eine 100%-ige Airbus-Tochtergesellschaft und agiert als Leichtbautechnologiezentrum von Airbus am Standort Stade, sowie am ECOMAT in Bremen und am ZAL Tech Center in Hamburg als Wegbereiter für serienreifen Leichtbau mit Verbundwerkstoffen und Multimaterialbauweisen.

Das Land Bremen und die WFB Wirtschaftsförderung Bremen GmbH unterstützen die Preisverleihung im Forschungs- und Technologiezentrum ECOMAT.

Das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) unterstützt BIOKON im Rahmen des Projekts „BioTrans“ (FKZ 13XP5205A) bei der Ausschreibung des Nachwuchspreises Bionik Award.

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Aktuelles // 12. Dezember 2024

Merkel Memoiren: Zwischen Bionik und Bundeskanzleramt

Nein. Die Geschichte muss nicht umgeschrieben werden. Diesbezüglich gibt es keine neuen Erkenntnisse. Aber ein Abzweig wäre durchaus möglich gewesen. In ihrem jüngst, mit Spannung erwarteten Buch: „Freiheit – Erinnerungen 1954 – 2021“ berichtet Angela Merkel von einer Wegscheide in ihrer Biografie zwischen Wissenschaft und Politik, zwischen Bionik und Bundeskanzleramt. Auf Seite 79 gewährt Deutschlands erste Bundeskanzlerin den Leserinnen und Lesern einen Einblick in ihre Vergangenheit in der Wissenschaft:

„Ulrich (ihr erster Ehemann, die Red.) wollte nach dem Studium gerne in Ilmenau (…) promovieren.  Ich hielt das für eine gute Idee, mich interessierte diese Möglichkeit auch (…) weil es dort ein so interessantes Fach wie Bionik gab, in dem von den Erfindungen der Natur gelernt wurde.“ Nach näherer Betrachtung habe sie sich jedoch gegen die Bionik entschieden, „weil mein räumliches Sehen und meine Fähigkeiten, permanent in drei Dimensionen zu rechnen und praktisch zu arbeiten, nicht ausgeprägt genug waren“.

Als Wilhelm Barthlott, emeritierter Professor der Universität Bonn und einer der BIOKON-Mitbegründer, dies las, musste er schmunzeln. „Dass Angela Merkel durchaus in vielen Dimensionen rechnen und praktisch arbeiten konnte, hat sie im Laufe ihres politischen Lebens ja vielfach unter Beweis gestellt. Sie hätte sicher auch das Zeug zu einer ausgezeichneten Bionikerin gehabt.“ Das Interesse der Bundeskanzlerin an der Bionik sei später auch immer groß gewesen.

Als der Bioniker Barthlott seine Entdeckung des Lotuseffekts einmal bei einem Empfang des Bundespräsidenten im Park von Bellevue vorstellte, nutzte die Bundeskanzlerin die Gelegenheit, sich deutlich länger als geplant am BIOKON-Stand zu informieren. Dort demonstrierte Wilhelm Barthlott anhand einer eigens präparierten Krawatte sehr eindrücklich den Selbstreinigungseffekt nach dem Vorbild der Lotuspflanze. Lösungen, die auf Prinzipien der Natur basieren, erinnert sich Barthlott, hätten immer eine besondere Faszination auf die Wissenschaftlerin in der Bundeskanzlerin ausgeübt. „Das müssen wohl die Nachwirkungen des frühen Interesses gewesen sein“.

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Presse // 28. November 2024

Erste Statuskonferenz der BMBF geförderten Fördermaßnahme „Biologisierung der Technik“ war voller Erfolg

Mit spannenden Vorträgen, einem festlichen und unternehmerischen Rahmenprogramm sowie viel Zeit für fachlichen Austausch fand vom 13. bis 14. November 2024 die erste Statuskonferenz der BMBF-Fördermaßnahme „Biologisierung der Technik: Bioinspirierte Material- und Werkstoffforschung“ statt. Die Verbünde starten damit gemeinsam in die Mission, mit bioinspirierter Materialforschung neue Innovationskraft in Wirtschaft und Gesellschaft zu entfachen.

Geladen hatte das Begleitprojekt „BioTrans“ von BIOKON, DGO und DGM zum Hauptsitz der Festo SE & Co. KG in Esslingen a.N., die auch als Projektpartner an einem der insgesamt 12 geförderten Verbundprojekte beteiligt ist. Begrüßt wurden die Teilnehmenden von Herrn Dr. Erb, BIOKON-Geschäftsführer und  Koordinator des Begleitprojekts, von Herrn Winkler seitens des Gastgebers und von Frau Dr. Cottone vom Fördergeber, dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF). Frau Dr. Cottone nutzte die Gelegenheit, um an die Anfänge von „naturinspirierten Innovationsstrategien“ zu erinnern. Sie werden als großer Ideengeber für die Funktionalität und Effizienz technischer Systeme, aber auch für die Probleme unserer Zeit gesehen, so wie die Schaffung von Kreislaufwirtschaft, nachhaltiger Materialinnovationen und neuer Recyclingkonzepte. Neben Bioinspiration wurde auch die Digitalisierung in der Forschung und Entwicklung als Schlüssel zu mehr Materialinnovationen hervorgehoben. Dr. Straumal vom Karlsruher Institut für Technologie erläuterte diesbezüglich die Bedeutung der Innovationsplattform MaterialDigital (PMD) in seinem Vortrag.

Fokus auf bioinspirierte Materialforschung und Austausch

Im Zentrum der Konferenz stand der Dialog zwischen den Verbundprojekten, deren Forschung sich auf bioinspirierte Material- und Werkstofftechnologien konzentriert. Stellvertreter*innen der Verbünde aus Forschungsinstituten und Industrieunternehmen präsentierten Hintergründe, biologische Vorbilder sowie Ziele und erste Ergebnisse ihrer Projekte. Beeindruckend klar wurde, welche Bandbreite von Anwendungsgebieten die vorgestellten technologischen Konzepte adressieren: Diese erstrecken sich von der Medizin(technik), Implantologie und Pharmazie über Automobiltechnik, Prozess- und Automatisierungstechnik bis hin zu Optik, Abwassertechnik und Lackiertechnik.
Postersessions und interaktive Austauschformate gaben zudem Gelegenheit, gemeinsame Interessen und Herausforderungen zu identifizieren.

Festliches und unternehmerisches Rahmenprogramm bei Festo

Ein besonderer Programmpunkt der Veranstaltung war die Verleihung des diesjährigen BIOKON-Nachwuchspreises Bionik Award am Abend des 13. November, der von Festo unterstützt wurde und zu dem weitere Gäste geladen waren. Dr. Leonie Beek vom Institut für Textiltechnik der RWTH Aachen University wurde von einer Expertenjury mit dem Bionik Award für ihre herausragende wissenschaftliche Arbeit bei der Entwicklung bionischer Textilien zur Trennung von Öl und Wasser ausgezeichnet, die von den superhydrophoben und lipophilen Eigenschaften biologischer Oberflächen inspiriert ist. Die Auszeichnung und die weiteren Anerkennungspreise unterstrichen eindrucksvoll den Innovationscharakter von bioinspirierten technischen Lösungen und die Bedeutung der Nachwuchsförderung in diesem Forschungsfeld.

Einen praktischen Einblick in die Biologisierung von industriellen Prozessen bot dabei der Gastgeber Festo im Rahmen eines Rundgangs durch das Festo Experience Center und das Bionik-Labor. Bei einer “Flugshow” demonstrierten Mitarbeitende zwei bionische Drohnen, die spektakulär über die Köpfe der Gäste surrten und flatterten. Solche Demonstratoren nutzt Festo für die Erprobung bionischer technischer Konzepte, die sich schon in der Vergangenheit erfolgreich in die eigene Produktionstechnik integrieren ließen.

Weitere Informationen

Über die Inhalte und Fortschritte innerhalb der Projekte berichten wir regelmäßig auf LinkedIn sowie auf der Website.

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Dr. Rainer Erb und Jessica Rudolph

Kontakt

Geschäftsstelle
BIOKON – Bionik-Kompetenznetz

Dr. Rainer Erb | Geschäftsführer
Jessica Rudolph | Assistentin des Geschäftsführers

Chausseestraße 86
10115 Berlin
Tel. +49 30 4606 8484
E-Mail: kontakt@biokon.de