BIOKON – Network of the Future

Veranstaltungen: Bionik kompakt

Staunen ist die Sehnsucht nach Wissen
Thomas von Aquin, Philosoph und Theologe

Die Wissenschaft kennt heute zirka 1,7 Millionen Arten von Lebewesen. Sie und ihre Entwicklung in der belebten Natur schaffen einen unerschöpflichen Fundus an Ideen und Vorbildern für technische Entwicklungen. In Ausstellungen, Botanischen Gärten, Zoos und Museen, ist innovative Forschung verortet. Hier wird Bionik greifbar und eindrucksvoll erlebbar.

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Forschung // 18. August 2012

Augenimplantat lässt Blinde sehen

Israelische Forscher haben das erste bionische Auge entwickelt: Ein neuartiges Augenimplantat der Firma Nano Retina ermöglicht es Blinden, mit einer Auflösung von 576 Pixel zu sehen. Das entspricht einem Bild mit 24×24 Pixeln in Graustufen. Das Implantat erfordert nur einen geringen invasiven Eingriff.

Der Lichtsensor der von Nano Retina ist das erste bionische Auge, das direkt auf die Netzhaut geklebt wird, anstatt auf externe Kameras zu vertrauen. Die Energieversorgung erfolgt über eine Photovoltaikzelle auf dem Sensor, die über eine spezielle Brille durch die Iris hindurch mit einem Infrarotlaser angestrahlt wird. Somit erreicht man bis zu drei Milliwatt Leistung, wodurch man Betroffenen das Sehen in Graustufen ermöglichen kann.

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Forschung // 18. August 2012

Künstlicher Tastsinn macht der menschlichen Haut Konkurrenz

Forscher haben ein sensibles Schichtmaterial entwickelt, das so empfindlich ist, dass es sogar noch die Schritte eines Marienkäfers wahrnehmen kann. Käfer lieferten auch das Vorbild für die Struktur des Sensors: Wie die Flügel der Insekten ist auch das künstliche Material aus Schichten winziger Haarstrukturen aufgebaut, die ineinandergreifen. Bei Käfern sorgt dies für die flexible Stabilität der Flügel, im Fall des Sensors lösen die Härchen dagegen bei Druck Impulse aus. Das empfindsame Material eigne sich hervorragend für Roboter- und Prothesen-Technik mit feinem Tastsinn, sagen Kahp-Yang Suh von der Seoul National University und seine Kollegen.

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Presse // 18. August 2012

Vom Wasservogel zum Wasserflugzeug

Rundgang für Klassen 5 – 8 in der Sommerausstellung ”Hochseetauglich” im Zeppelin-Museum

Vor 100 Jahren startete das erste Wasserflugzeug auf dem Bodensee – der Beginn einer Erfolgsgeschichte. Ingenieur Theodor Kober gelang es mit der Firma Flugzeugbau Friedrichshafen, vor allem während des Ersten Weltkrieges, Serien von hochseetauglichen Wasserflugzeugen zu bauen. Nach dem Krieg geriet der Konstrukteur in Vergessenheit. Das Zeppelin-Museum erinnert in der aktuellen Wechselausstellung ”Hochseetauglich – Theodor Kober und 100 Jahre Wasserflug am Bodensee” auch an seine Lebensleistung.

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Presse // 18. August 2012

Werkzeugmaschinenbau nutzt Gestaltungsprinzipien der Natur

Bionik im Werkzeugmaschinenbau ist ein Denkansatz, mit dem die Effizienz der Anlagentechnik erhöht werden soll. Vorgestellt wurden einige dieser Konstruktionsprinzipien am Fraunhofer-IWU. Im Fokus der Konferenz standen Prozesse, die maßgebliche Auswirkungen auf die Effizienz infolge der Mobilität haben.

Zum 2. International Chemnitz Manufacturing Colloquium ICMC, das in diesem Jahr thematisch durch das 2. Internationale Kolloquium des Spitzentechnologieclusters ”Energieeffiziente Produkt- und Prozessinnovationen in der Produktionstechnik” (eniprod) ergänzt wurde, standen insgesamt sechs Themenblöcke zur ressourceneffizienten Produktion und Gestaltung von Powertrain-Komponenten für den Automobil-, Luft- und Schienenfahrzeugbau auf der Tagesordnung.

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Presse // 18. August 2012

Bionik als Betätigungsfeld für die Kunststoffindustrie

Nicht erst seit Festo, Anbieter von pneumatischer und elektrischer Antriebstechnik, mit seinen bionischen Exponaten auf Messen für Gesprächsstoff sorgt, ist die Bionik in den Fokus neuer Entwicklungen gerückt. Der deutsche Begriff setzt sich aus Biologie und Technik zusammen und möchte so zum Ausdruck bringen, wie für technische Anwendungen Prinzipien verwendet werden können, die sich aus der Biologie ableiten. Es ist aber auch ein Betätigungsfeld für die Kunststoffindustrie mit hohem Potenzial.

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Presse // 18. August 2012

Bionik: Tierwelt beflügelt neue Technologien

Wer bei technischen Problemen nicht weiter weiß, holt sich immer öfter Inspiration in der Natur. Geräuscharme Flügel, Navigation ohne externe Hilfen, Oberflächen mit besonderen Eigenschaften: Eulen, Ameisen und Echsen liefern das Vorbild. Beim InnovationsDialog Bionik erfuhr man von faszinierenden Projekten.

Bionik ist ein ziemliches In-Thema, wenn es darum geht, technische Lösungen für knifflige Aufgaben zu finden. Der Begriff vereint Biologie und Technik und steht für das Extrahieren von Funktionsprinzipien aus der Natur und die Anwendung dieser auf technische Probleme. Die Disziplin hat in der Vergangenheit Dinge wie den Klettverschluss hervorgebracht oder Schwimmanzüge, deren Oberfläche mit Hai-Haut vergleichbar ist. Die österreichische Wirtschaftskammer hat das große Potential der Bionik erkannt und will mit dem Thema internationale Kooperationen forcieren. Gemeinsam mit der InnovationsAllianz der Hochschulen von Nordrhein-Westfalen wurde deshalb vergangene Woche zum InnovationsDialog Bionik geladen.

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Presse // 18. August 2012

Künstliche Qualle mit Rattenherz-Antrieb gebaut

Eine künstliche Medusa aus Silikon und Herzmuskelzellen schwimmt wie ihr natürliches Vorbild. Ihren Antrieb holt sie sich aus den Zellen von Rattenherzen. Entwickelt haben sie Forscher aus Harvard.

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Presse // 18. August 2012

Geckos passen ihre Füße dem Lebensraum an

Sie klettern problemlos glatte Wände hoch und können stundenlang an der Decke sitzen. Geckos haben die Saugnapf-Füße im Laufe der Evolution insgesamt elf Mal entwickelt – und mindestens neun Mal verschwand diese Eigenschaft wieder.

Die für uns unmöglichen Turnmanöver können Geckos dank der Kombination zweier Kräfte vollführen: Van der Waals-Kräfte und Reibung sorgen gemeinsam für eine Art Saugnapf-Wirkung, mit deren Hilfe die kleinen Echsen selbst Glasscheiben erklimmen können. Diese Anpassung verschafft Geckos zwei Vorteile: Sie erwischen leichter ihre Beute wie Spinnen und Fliegen, und sie können sich besser vor Fressfeinden in Sicherheit bringen.

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Presse // 18. August 2012

Steinbeis-Student analysiert den Bedarf an innovativem Leichtbau

Das am Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung (AWI) entwickelte bionische Leichtbauverfahren ”Evolutionary Light Structure Engineering” (ELiSE) bildet die Kernkompetenz einer Arbeitsgruppe, die sich aus Mitarbeitern des Alfred-Wegener-Instituts und des Instituts für Marine Ressourcen (IMARE) zusammensetzt. Das innovative Leichtbauverfahren ELiSE verwendet biologische Strukturen als Leichtbauvorbilder für technische Entwicklungen. Pilotprojekte haben durch den Einsatz der ELiSE-Technologie bereits Gewichtseinsparungen von über 40% erzielt. Der Clou der Technologie ist das Verstehen raffinierter, hocheffizienter Bauprinzipien biologischer Planktonorganismen und deren Transfer auf technische Bauteile. Daniel Siegel hat im Rahmen seines MBE-Studiums an der School of Management and Technology der Steinbeis-Hochschule Berlin die industrielle Verwertung der ELiSE-Technologie, die den nächsten logischen Schritt nach einer erfolgreichen Anwendungsforschung darstellt, untersucht.

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Uncategorized // 11. July 2012

Professor Barthlott ist BIOKON-Ehrenmitglied

Professor Wilhelm Barthlott, der Entdecker des Paradebeispiels der Bionik, des Lotuseffekts, ist seit 6. Juni offiziell Ehrenmitglied von BIOKON. Auf dem Fachforum ”Ressourceneffizienz und Innovationen” der ”Woche der Umwelt” beim Bundespräsidenten Joachim Gauck in Schloss Bellevue in Berlin hat er die Ehrenurkunde und ein Präsent mit goldfarbenem Lotusblatt erhalten. BIOKON-Geschäftsführer Dr. Rainer Erb hat in seiner Laudatio die besonderen Verdienste von Professor Barthlott um die Bionik und die Gründung und Etablierung von BIOKON gewürdigt.

Der Lotus Effect®, die bahnbrechende Innovation aus dem Bereich der Bionik, zu der mittlerweile rund zweihundert Nebeninnovationen existieren, wird zu den zwölf wichtigsten Innovationen aus Deutschland der letzten fünfzig Jahre gezählt.

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Presse // 13. June 2012

Bundespräsident Gauck besucht BIOKON

Bundespräsident Joachim Gauck und Bundesumweltminister Peter Altmaier haben während der ”Woche der Umwelt” am 5. Juni 2012 im Park von Schloss Bellevue, Berlin, den Infostand des Bionik-Kompetenznetzes BIOKON besucht. BIOKON-Geschäftsführer Dr. Rainer Erb präsentierte ihnen faszinierende Erfolgsbeispiele der Bionik. ”Wir setzen Funktionsprinzipien aus der Natur in nachhaltige Innovationen um”, erläuterte Dr. Erb die Vorgehensweise der Bioniker. ”Die Naturvorbilder gehen immer sparsam mit Ressourcen um. Deswegen liefert die Bionik wichtige Beiträge zur Ressourceneffizienz.”

Wo man diesen Ansatz erfolgreich in konkreten Produkten umgesetzt finde, interessierte den Bundespräsidenten, der bei seinem Rundgang neben dem Bundesumweltminister auch von DBU-Generalsekretär Dr.-Ing. e.h. Fritz Brickwedde begleitet wurde. Am Beispiel des Fin Ray Effects® erläuterte Dr. Erb die breite Anwendbarkeit bionischer Produkte in verschiedenen Branchen. Der Fin Ray Effect® ist eine clevere Lösung aus dem Patentbüro der Natur. Von der Schwanzflosse der Fische wurde eine funktionelle Struktur für ein adaptives Umschließen entgegen der Druckrichtung abgeleitet. Gauck und Altmaier experimentierten selbst mit einem formschlüssigen Fin Ray-Greifer und erlebten einen effektiven Wischmoppwringer und eine sich ergonomisch dem Rücken anpassende Sitzlehne. Beide zeigten sich beeindruckt von der Innovationskraft der Bionik und dem Bionik-Kompetenznetz BIOKON.

Zur Woche der Umwelt hat der Bundespräsident gemeinsam mit der Deutschen Bundesstiftung Umwelt in den Park von Schloss Bellevue in Berlin eingeladen. Hier wurden zukunftsweisende Konzepte für die Verbindung von Ressourceneffizienz und Innovationen präsentiert. Es ging darum, den Beitrag für den Bestand Deutschlands als führende Industrienation praxisnah zu demonstrieren.

Hauptanliegen von BIOKON ist es, die Bionik als Ideengeber und Innovationsmotor für Technik, Wirtschaft und Gesellschaft nutzbar zu machen. Die gemeinnützige Forschungsgemeinschaft vereinigt mehr als 100 Universitäten, Forschungsinstitute, Unternehmen und Einzelpersönlichkeiten in ganz Deutschland und Europa. Als Beratungs-, Informations- und Bildungsplattform bündelt und vernetzt BIOKON Aktivitäten und Expertenwissen, damit biologische Problemlösungen und Optimierungsstrategien zielgerichtet in neuartige Produkte und Technologien münden.

Bionik vereint Biologie und Technik. Für die technischen Applikationen wird als Vorbild das große Reservoir von Tieren und Pflanzen an biologischen Strukturen, Prozessen und funktionalen Lösungen genutzt. Diese wurden in Milliarden Jahren evolutionärer Entwicklung optimiert und sind hervorragende Ideengeber für nachhaltige und vor allem innovative Anwendungen. Bionik überzeugt als Innovationsmethode. Für konkrete technische Anforderungen und Bedingungen können Funktionsprinzipien gefunden und übertragen werden und entscheidende Innovationssprünge entstehen. In der Natur wird immer sparsam mit Ressourcen wie Material und Energie umgegangen. Dies zum Vorbild genommen, leistet Bionik einen großen Beitrag für nachhaltiges Wirtschaften und zusätzlich wird durch ein größeres Verständnis für die natürlichen Vorbilder der respektvolle Umgang mit Biodiversität und Natur gestärkt.

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