Forschung // 18. August 2012
Sprengstoffdetektor nach Motten-Art
Motten haben zwar keine Nase, doch sie zählen zu den Lebewesen mit dem feinsten Geruchssinn in der Natur.
Motten riechen mit ihren Antennen, an denen sich Tausende Riechhaare befinden. Die feinen Härchen haben Sinneszellen mit denen Motten sogar einzelne Duft-Moleküle wahrnehmen können. Besonders empfindlich reagieren Motten auf Sexualduftstoffe, die Pheromone. Männliche Motten sind sogar in der Lage über den Duft des Weibchens zu erkennen, ob es zur Eiablage bereit ist. Eine gewöhnliche Kleidermotte riecht rund 100-mal feiner als der Mensch. Die Polyphemus-Motte ist imstande ein einziges Duft-Molekül, das auf ihre Antenne gelangt, wahrzunehmen.
TNT-Detektor:
Wissenschaftler des Deutsch-Französischen Forschungsinstituts des CNRS und der Université de Strasbourg haben einen Sprengstoff-Detektor entwickelt, der eine sehr hohe Empfindlichkeit aufweist. Gegenüber herkömmlichen Detektoren konnte das neue System um den Faktor 1000 verbessert werden. Das Detektorprinzip zum Aufspüren des Stoffes Trinitrotoluen, besser bekannt unter der Abkürzung TNT, orientiert sich an dem Riechsystem von Motten. Der TNT-Detektor weist eine Empfindlichkeit von rund 800 ppq (parts per billion) auf. Dies entspricht 800 Molekülen unter einer Billiarde Molekülen. Eine ähnliche Empfindlichkeit haben auch die Nasen von Drogenspürhunden.
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