Presse // 17. November 2006
Seidendrüsen lassen Spinnenbeine besser haften
Stuttgarter Max-Planck-Forscher entdecken seidenähnliche Ausscheidung
an den Füßen von Vogelspinnen
Bisher kannte man bei Spinnen zwei verschiedene Haltemechanismen:
Feinste Klauen, die sich in die Oberfläche krallen, und Polster aus feinsten Härchen, die über molekulare Wechselwirkung eine Haftwirkung erzeugen können. Jetzt sind deutsche und amerikanische Forscher auf einen dritten Mechanismus gestoßen: Sie entdeckten winzige Spinndrüsen an den Füßen der Zebravogelspinne (Aphonopelma seemanni). Die von deren Beindrüsen produzierten mikroskopisch kleinen Fäden bremsen ihre Rutschbewegung beim Erklimmen steiler Flächen ab (Nature, 28. September 2006). Diese Entdeckung wirft auch ein neues Licht auf die entwicklungsgeschichtliche Entstehung von Spinnenseide.