Forschung // 5. Juni 2008
Mit “fließenden“ Füßen der Schwerkraft trotzen
Fließende“ Härchen an den Füßen ermöglichen es Käfern, an der Decke zu laufen. Das haben Stanislav N. Gorb vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und seine Kollegen Thomas Eimüller von der Ruhr-Universität Bochum und Peter Guttmann vom Synchrotronstrahlungslabor BESSY II in Berlin mittels Röntgenmikroskopie erstmals beobachten können. Die Forscher stellten fest, dass sich die flachen Enden der vielen Tausend winzigen Härchen, aus denen das Insektenbein besteht, beim Kontakt mit der Oberfläche wie eine zähe Flüssigkeit verhalten. Dieses viskoelastische Fließen vergrößert die wirksame Kontaktfläche und trägt zu der hohen Haltekraft bei, die das Körpergewicht des Käfers übertrifft und ihn an der Decke hält. (Journal of Experimental Biology, 1. Juni 2008)