Aktuelles // 29. Mai 2014
DFG fördert Baukonstruktionen nach dem Vorbild der Natur
Aktuelle Entwicklungen im Bereich der computerbasierten Modellierung, Simulation und Fertigung eröffnen neue Möglichkeiten, Prinzipien natürlicher Konstruktionen auf die Baukonstruktion und andere Technikbereiche zu übertragen. Diese Möglichkeiten will der SFB/Transregio (TRR 141) „Entwurfs- und Konstruktionsprinzipien in Biologie und Architektur. Analyse, Simulation und Umsetzung“ untersuchen, um die Leistungsfähigkeit technischer Konstruktionen zu verbessern und die Eigenschaften natürlicher Strukturen in Architektur und Technik zu übertragen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) fördert den SFB/TRR 141 in den kommenden drei Jahren und neun Monaten mit 9,3 Millionen Euro.
Dies soll zugleich einen Beitrag zur effizienten Nutzung beschränkter Ressourcen leisten. Umgekehrt sollen die gewonnenen Erkenntnisse durch „reverse Bionik“ zu einem vertieften Verständnis der Funktion biologischer Strukturen führen. Nicht zuletzt soll die Etablierung der Bionik als wissenschaftliche Methodik vorangetrieben werden.
„Unser Ziel sind multifunktionale, anpassungsfähige und gleichzeitig ökologisch effiziente Strukturen, die die Grenzen herkömmlicher Baukonstruktionen weit hinter sich lassen“, so der Sprecher, Prof. Jan Knippers vom Institut für Tragkonstruktionen und Konstruktives Entwerfen der Universität Stuttgart. Genau wie sein Kollege Prof. Dr. Thomas Speck, der Freiburger Standortsprecher, ist Prof. Knippers Mitglied im Bionik-Kompetenznetz BIOKON. „Für die Bionik als hochgradig vernetzte Wissenschaftsdisziplin bietet der Transregio die Chance, Interdisziplinarität in Forschung, Entwicklung und Lehre zu leben“, so Prof. Speck. „Neben den vielfältigen Möglichkeiten, bionische Ideen in Architektur und Bauwesen zu verwirklichen, sind durch die enge Zusammenarbeit verschiedener Fachrichtungen faszinierende neue Einblicke in Struktur und Funktionsweise der biologischen Vorbilder zu erwarten.“
Sprecherhochschule: Universität Stuttgart, Sprecher: Professor Dr.-Ing. Jan Knippers; außerdem beteiligt: Albert-Ludwigs-Universität Freiburg, Eberhard Karls Universität Tübingen, Fraunhofer-Institut für Bauphysik Stuttgart, Staatliches Museum für Naturkunde Stuttgart – Zentrum für Biodiversitätsforschung Stuttgart.