Forschung // 2. Januar 2017
„Bionische Wölbstrukturen“ − Die Natur als Vorbild für Ressourceneffizienz
Die Dr. Mirtsch Wölbstrukturierung GmbH in Berlin hat ein innovatives Verfahren zur Herstellung von wölbstrukturierten Materialien entwickelt. Nach dem Vorbild der Natur entwickelt und produziert die Dr. Mirtsch Wölbstrukturierung GmbH Leichtbaustrukturen aus dünnwandigen Materialien für innovative Anwendungen. Die patentierte Wölbstrukturierungstechnik arbeitet auf Grundlage eines einzigartigen, bionischen Selbstorganisationsprinzips und ist damit besonders material- und oberflächenschonend. Durch die Wölbstrukturen PowerStruct® können Bauteile bis zu 40 Prozent leichter ausgeführt werden. Eine vorveredelte Oberfläche bleibt während des Umformprozesses quasi unverändert. Es können vielfältige Synergieeffekte für innovative Lösungen genutzt werden, die den Kundennutzen von Produkten erhöhen und gleichzeitig die Umwelt schonen. Wölbstrukturierte Materialien weisen neben Material- und Energieeffizienz weitere technische Vorteile auf, weshalb sie bei unterschiedlichsten Produkten, wie Katalysatoren, Waschmaschinen oder in der Architektur bereits zum Einsatz kommen.
Die Gestamp Umformtechnik GmbH nutzt beispielsweise diesen Vorteil bei der Produktion von Bauteilen für die Automobilindustrie. Die steife Struktur des wölbstrukturierten Bleches ermöglicht die Verwendung von dünnem Aluminium, wodurch erhebliche Gewichteinsparungen erzielt werden können. Darüber hinaus lässt sich durch den Einsatz des strukturierten Materials das sonst auftretende, störende Dröhnen von dünnwandigen Bauteilen vermeiden.
Die Siteco Beleuchtungstechnik GmbH verwendet wölbstrukturiertes Aluminium bei der Produktion der Hexal®-Leuchte. Da das Licht der LEDs durch die Struktur optimal reflektiert wird, kann eine hohe Lichtqualität erzielt werden. Das Material dient gleichzeitig als Gehäuse und Reflektor der Lampe. Dadurch ergibt sich eine Materialersparnis von insgesamt 80 Prozent. Zudem treten bei den strukturierten Blechen weniger Verspannungen bei höheren Temperaturen auf.
Das Video vom VDI Zentrum Ressourceneffizienz GmbH (VDI ZRE) entstand im Auftrag des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit.