BIOKON – Das Bionik-Kompetenznetz

Best Practices

„I think the biggest innovations of the 21st century will be at the intersection of biology and technology. A new era is beginning.”
Steve Jobs, Apple Gründer

Die Innovationskraft der Bionik entspringt aus dem nahezu grenzenlosen Pool an biologischen Vorbildern für spezifische Antworten auf technische Fragestellungen. In beeindruckender Vielfalt schafft die Natur Inspirationen für technische Entwicklungen, die Marktrelevanz in den unterschiedlichsten Branchen haben.

Hier haben wir Erfolgsbeispiele der Bionik zusammengestellt, die wir nach dem Schema (1) Bionik-Innovation, (2) Technische Anwendung, (3) Bionisches Funktionsprinzip und (4) Vorbild aus der Natur aufbereitet haben – unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen der Förderung unseres Bionik-Unternehmensforums.

Willkommen bei den Innovationen an der Schnittstelle von Biologie und Technik.

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Forschung // 8. August 2008

Einen Lebenskünstler hält nichts

Die Drüsenhaare der südafrikanischen Pflanze Roridula gorgonias sondern ein extrem klebriges, visko-elastisches, harziges Sekret ab. Damit werden zahlreiche fliegende Insekten mit beachtlicher Körpergröße wie beispielsweise Schmeißfliegen oder Motten gefangen. Die spezialisierten Weichwanzen Pameridea roridulae leben in Symbiose mit dieser Pflanze und laufen über deren klebrige Oberfläche ohne festzukleben. Wissenschaftler vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart haben nun auf der Wanzenoberfläche einen dicken, schmierigen Film entdeckt, der abgeschieden wird und als Anti-Haft-Schicht wirkt: Er verhindert das Ankleben der Wanzen auf der klebrigen Pflanzenoberfläche.

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Presse // 1. August 2008

TUM-Leonardo da Vinci-Zentrum für Bionik

Die TU München rüstet sich für 2011


Auch im Bereich der interdisziplinär ausgerichteten Spitzenforschung setzt die TUM neue Maßstäbe. Jüngste Erweiterung ihres wissenschaftlichen Spektrums ist das fakultätsübergreifende TUM Leonardo da Vinci-Zentrum für Bionik. Es startet mit fünf interdisziplinären Projekten:

o Implementierung von Kokontraktion und mehrgelenkiger Muskeln in die Robotik
o Flexible Hart-Weich-Übergänge in Natur und Technik
o Pflanzliche Membranen als Vorbilder für aktive, funktionale Verpackungen für frische Lebensmittel
o Künstliches Facettenauge
o Bionische Solarzellen

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Forschung // 31. July 2008

Flugzeuge effizienter als Vögel

Der fliegende Mensch sollte sich nicht immer die Natur zum Vorbild nehmen, denn sie ist keinesfalls perfekt: Die von Menschen gebauten Fluggeräte sind nämlich viel effizienter als beispielsweise der Flug einer Taube. Zu diesem Ergebnis gelangt eine Studie von Dr. Jim Usherwood vom Royal Veterinary College in London.

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Forschung // 30. July 2008

BIONIC FINISH ECO®

Sympatex und Lundhags präsentieren erste fluorcarbonfreie Funktionsbekleidung


Bionik, die Verbindung von Biologie und Technik, ermöglichte jetzt die Innovation BIONIC FINISH ECO. Als Vorbild dienten die Verästelungen in Baumkronen, die so eine größere Dichte und Oberfläche ihres Blattwerks erreichen. BIONIC FINISH ECO besteht aus sternförmigen, hyperverzweigten Polymeren (sog. Dendrimeren). Sie verbessern die wasserabweisende Wirkung enorm, sind hocheffizient und neigen durch ihre netzartige Struktur dazu, sich selbst zu organisieren und Kristallstrukturen im Nano-Bereich aufzubauen. Diese unsichtbare flexible Struktur ist wasserabstoßend, hoch abriebfest und waschbeständig. Der wasserabweisende Effekt dieses Produkts konnte bisher nur mit Polymeren auf Fluorcarbon-Basis erzielt werden. Die hochangesehene RWTH Aachen bestätigte das bionische Prinzip der Selbstorganisation von BIONIC FINISH ECO. Der österreichische Textilspezialist VOACK erbrachte den Praxisbeweis und ermöglichte die Verbindung von BIONIC FINISH ECO und den umweltfreundlichen Sympatex-Laminaten.

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Forschung // 18. July 2008

Die Evolution erzeugt nicht generell die besten Organismen

Die natürliche Selektion erzeugt nicht immer die besten Organismen, vermuten US-amerikanische Wissenschaftler. Die Forscher simulierten RNA-Moleküle und deren Evolution durch Mutation und Selektion in Computermodellen. Diese Moleküle spielen eine Schlüsselrolle bei der Übersetzung der Erbinformation in Proteine. Dabei stellten die Forscher fest, dass sich manche vorteilhaften Merkmale nicht entwickeln, weil die notwendige Kombination von Mutationen zunächst Nachteile in sich birgt und daher ausgesondert wird.

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Forschung // 9. July 2008

Singvögel haben superschnelle Muskeln

Geschwindigkeit des Stimmapparats schlägt alle Rekorde bei Wirbeltieren

Amerikanische Forscher haben im Stimmkopf von Singvögeln die bisher schnellsten Muskelbewegungen bei Wirbeltieren messen können. Diese Vögel können ihre Stimmmuskulatur 100-mal schneller kontrahieren, als der Mensch mit den Augen zwinkern kann. Die Wissenschaftler fanden diese superschnellen Muskeln, die für die Lautbildung verantwortlich sind, bei Staren und bei Zebrafinken. Wahrscheinlich kommen derart schnelle Muskeln bei allen Singvögeln vor, vermuten die Forscher.

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Presse // 12. June 2008

Rattenscharfe Messer zum Ruhr2030 Award nominiert

GeoJetting”, ”Rattenscharfe Messer” und ”Hydrotransmatic Plus”. So heißen die nominierten Innovationen für den ”Ruhr2030 Award”, dem Innovationspreis des Initiativkreises Ruhrgebiet. Die designierten Preisträger kommen aus Essen, Bochum oder Oberhausen. Der Sieger bekommt 50.000 Euro für seine weitere Forschungsarbeit.

Am Dienstag, den 17. Juni, wird der Zukunft Ruhr2030 Award an den diesjährigen Preisträger übergeben. Prof. Dr. Bruno O. Braun, Vorsitzender der Vorstände der TÜV Rheinland Group und Persönliches Mitglied im Initiativkreis Ruhrgebiet sowie Peter Lampe, Vorsitzender der Geschäftsführung des Initiativkreises Ruhrgebiet, werden die Preisverleihung vornehmen.

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Forschung // 5. June 2008

Mit ”fließenden” Füßen der Schwerkraft trotzen

Fließende” Härchen an den Füßen ermöglichen es Käfern, an der Decke zu laufen. Das haben Stanislav N. Gorb vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und seine Kollegen Thomas Eimüller von der Ruhr-Universität Bochum und Peter Guttmann vom Synchrotronstrahlungslabor BESSY II in Berlin mittels Röntgenmikroskopie erstmals beobachten können. Die Forscher stellten fest, dass sich die flachen Enden der vielen Tausend winzigen Härchen, aus denen das Insektenbein besteht, beim Kontakt mit der Oberfläche wie eine zähe Flüssigkeit verhalten. Dieses viskoelastische Fließen vergrößert die wirksame Kontaktfläche und trägt zu der hohen Haltekraft bei, die das Körpergewicht des Käfers übertrifft und ihn an der Decke hält. (Journal of Experimental Biology, 1. Juni 2008)

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Forschung // 2. June 2008

Spinnenseide ist elastisch wie Gummi oder wie Metallfedern

Spinnfäden können auf zwei unterschiedliche Arten elastisch sein. Je nachdem, wie der Faden molekular aufgebaut ist, kann er entweder die Eigenschaften einer Sprungfeder oder die eines Gummibandes aufweisen. Die gummiartigen Eigenschaften machen den Faden temperaturempfindlich – bei höheren Temperaturen wird er dehnbarer, berichtet John Gosline von der University of British Columbia in Vancouver.

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Forschung // 2. June 2008

Wischtuch aus Nanofasern saugt Ölverschmutzungen auf

Ölverseuchte Gewässer könnten künftig mit Hilfe einer papierähnlichen Membran gereinigt werden: Das entsprechende Material hat ein Forscherteam des Massachusetts Institute of Technology (MIT) im amerikanischen Cambridge entwickelt. Die Wissenschaftler um Francesco Stellacci formten dazu Matten aus Nanofasern, die gleichzeitig Öl anziehen und Wasser abstoßen. Diese Membranen sehen äußerlich wie Papier aus, können aber das bis zu 20fache ihres Eigengewichts an Öl aufnehmen. Beim Kontakt mit Wasser bleibt das Material dagegen trocken. Weil die Membran neben Öl auch andere organische Substanzen aufnimmt, hoffen die Forscher, Wasser damit effektiver filtern zu können.

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Forschung // 2. June 2008

Fraunhofer-Forscher optimiert künstliche Facettenaugen

Auf der Suche nach neuen Lichtsensoren hat der Physiker Andreas Brückner vom Fraunhofer-Institut für Angewandte Optik und Feinmechanik in Jena bei den Insekten geklaut. Der Forscher entwickelte extrem dünne Objektive nach dem Vorbild der Facettenaugen der Sechsbeiner. Die Sensoren bestanden zwar nur aus 2.500 Bildpunkten, funktionierten aber so gut, als wären 400.000 Pixel vorhanden.

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