BIOKON – Das Bionik-Kompetenznetz

Best Practices

„I think the biggest innovations of the 21st century will be at the intersection of biology and technology. A new era is beginning.”
Steve Jobs, Apple Gründer

Die Innovationskraft der Bionik entspringt aus dem nahezu grenzenlosen Pool an biologischen Vorbildern für spezifische Antworten auf technische Fragestellungen. In beeindruckender Vielfalt schafft die Natur Inspirationen für technische Entwicklungen, die Marktrelevanz in den unterschiedlichsten Branchen haben.

Hier haben wir Erfolgsbeispiele der Bionik zusammengestellt, die wir nach dem Schema (1) Bionik-Innovation, (2) Technische Anwendung, (3) Bionisches Funktionsprinzip und (4) Vorbild aus der Natur aufbereitet haben – unterstützt von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt im Rahmen der Förderung unseres Bionik-Unternehmensforums.

Willkommen bei den Innovationen an der Schnittstelle von Biologie und Technik.

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Forschung // 23. November 2009

Protein-Kleber fixiert Käfereier

Mit einem Klebstoff aus Proteinen überwinden manche Käferarten bei der Eiablage den wasserabweisenden Effekt von mit Wachskristallen bedeckten Blattoberflächen. Das beobachteten jetzt Dagmar Voigt und Stanislav Gorb vom Max-Planck-Institut für Metallforschung in Stuttgart und dem Zoologischen Insitut der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel am Gemeinen Spargelhähnchen (Crioceris asparagi), einem heimischen Blattkäfer, der sich auf ein Leben auf und von der Spargelpflanze spezialisiert hat.

Originalpublikation: Voigt, D., Gorb, S.: Egg attachment of the asparagus beetle Crioceris asparagi to the crystalline waxy surface of Asparagus officinalis. In: Proceedings of the Royal Society B 10.1098/rspb.2009.1706, 2009.

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Forschung // 23. November 2009

Muschel dient als Vorbild für neues Verankerungssystem

Die Amerikanische Scheidenmuschel stand Modell: US-amerikanische Wissenschaftler haben einen Roboter entwickelt, der sich wie die Muschel innerhalb weniger Sekunden in den Meeresschlick eingräbt. Mit Hilfe des besonders leichten und energiesparenden Geräts können kleine Unterwasservehikel im Meeresboden verankert werden. Derzeit testen die Wissenschaftler des Massachusetts Institute of Technology in Cambridge ihren Muschelroboter am Kap Kabeljau im Südosten des Bundesstaats Massachusetts.

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Forschung // 17. November 2009

»BioPat«: Suchwerkzeug im Ideenreservoir der Natur

Das vom Fraunhofer IAO neu entwickelte Werkzeug »BioPat« ermöglicht, Lösungsstrategien und Prinzipien der Natur zu identifizieren und für Ingenieuraufgaben nutzbar zu machen. Zum Einsatz kommt es im Rahmen der nun angebotenen Bionikpotenzialanalyse.

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Forschung // 11. November 2009

Gedanken steuern Kunst-Arm

Der Österreicher Christian Kandlbauer verlor bei einem Unfall beide Arme. Mittlerweile trägt er eine neuartige Prothese und kann sogar allein Auto fahren.

Jeden Morgen fährt Christian Kandlbauer zur Arbeit. Allein. Ohne fremde Hilfe. In seinem Auto. Nichts Besonderes? Dass der 22-Jährige überhaupt hinter einem Steuer sitzt, ist ein medizinisches Wunder. Denn der junge Mann aus der Steiermark verlor 2005 beide Arme bei einem Unfall.

Jetzt trägt er eine europaweit einmalige Spezialprothese, die sich durch Gedanken wie ein natürlicher Arm steuern lässt. Was nach Science-Fiction klingt, ist für die Herstellerfirma Otto Bock ein medizinischer und technischer Quantensprung.

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Presse // 3. November 2009

Bionik-Student gehört zu den 26 Bayer-Fellowship-Stipendiaten

Das ist eine Auszeichnung der besonderen Art: David Labonte, im fünften Semester Student im Internationalen Studiengang Bionik, darf sich zu dem ausgewählten Kreis der 26 Bayer Fellowship Stipendiaten zählen. Dem 23-Jährigen winkt jetzt ein Studienaufenthalt an der University of Cambridge. Am Department of Zoology wird er weiter über das Thema ”Polymerbeschichtungen als neue Form von insektenabweisenden Oberflächen” arbeiten. Dafür erhält er ein Semester lang 4.250 Euro als finanzielle Unterstützung. Dass sich David Labonte als einziger Fachhochschul-Student unter 25 Universitäts-Kommilitonen zu dem ausgewählten Kreis rechnen darf, belegt seine herausragenden Studienleistungen.

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Forschung // 3. November 2009

Evolution schaffte bei Mäusen u Eidechsen 2mal das gleiche Gift

Die Evolution hat unabhängig voneinander bei zwei völlig unterschiedlichen Tierarten das gleiche Gift hervorgebracht. Die Nördliche Kurzschwanzspitzmaus sowie die Skorpion-Krustenechse bilden ein sehr ähnliches tödliches Enzym, um ihre Beute zu lähmen und zu töten. Demnach hat sich aus dem harmlosen Enzym Kallikrein mindestens zweimal im Laufe der Evolution ein tödlicher Wirkstoff entwickelt.

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Forschung // 29. October 2009

Sisyphos’ Erbin – Sahara-Spinne rollt auch bergauf

Bionik-Professor der TU Berlin macht außergewöhnliche Beobachtung in der Wüste
Wenn Professor Dr. Ingo Rechenberg von seiner alljährlichen Sahara-Tour zurückkehrt, dann hat er meist Interessantes zu berichten. In diesem Sommer hat er einen achtbeinigen ”Sisyphos” beobachtet: Eine ihm bereits bekannte Rad-Spinne trotzte souverän der Schwerkraft. ”Wie der Held in der griechischen Mythologie einen Felsbrocken, so bewegte sie ihren massiven Körper rollend den Dünenberg aufwärts. Als die Steigung zu groß wurde, kippte sie nach hinten über und trudelte wieder bergab – um dann, wie Sisyphos, wieder von vorn zu beginnen”, berichtet der Bioniker an der Technischen Universität Berlin.

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Forschung // 29. October 2009

Von Pflanzen, elektrischen Impulsen und Gehirnen

Botaniker finden immer mehr Signalsysteme in der Flora, die ähnlich arbeiten wie Nerven

Tiere – und Menschen – stehen buchstäblich dauerhaft unter Strom. Ständig flitzen elektrische Signale durch ihre Nerven, ermöglichen Bewegungen, Riechen, Schmecken, Sehen – und, nicht zu vergessen, die Reaktion auf unvorhergesehene Ereignisse. Ohne die fixen elektrischen Impulse wäre es beispielsweise nicht möglich, beim plötzlichen Auftauchen eines hungrigen Löwen Reißaus zu nehmen. Pflanzen tun sich dagegen im Allgemeinen nicht gerade durch hektische Betriebsamkeit hervor. Sie stehen stets an der gleichen Stelle, bewegen sich höchstens einmal sacht im Wind und wachsen dabei langsam vor sich hin. Schnelle Stromstöße, so die Ansicht vieler Botaniker, braucht man für einen solchen Lebensstil nicht.

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Forschung // 29. October 2009

Sehapparat von Krebsen dient als Vorbild für DVD-Player

Die komplexen Augen von Fangschreckenkrebsen könnten helfen, Fotoapparate und DVD-Player zu verbessern. Zu diesem Schluss sind britische Forscher gekommen. Die Wissenschaftler um Nicholas Roberts von der University of Bristol entdeckten bei einer genauen Untersuchung der Krustentieraugen röhrchenförmige Zellmembranen, mit denen die Krebse sogenanntes linear polarisiertes Licht in zirkular polarisiertes Licht umwandeln können und umgekehrt. Ein solches Prinzip wird mit Hilfe eines Bauteils namens Wellen- oder Verzögerungsplättchen unter anderem bei CD-Spielern und Kameras verwendet. Der entscheidende Unterschied: Künstliche Wellenplättchen können nur jeweils eine Farbe, also eine bestimmte Wellenlänge beeinflussen, die Augen der Krustentiere hingegen das gesamte Farbspektrum.

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Presse // 22. October 2009

Martin Zeuch zeigt Bionik

Wehr – Was ist Was – Generationen von Kindern sind mit diesen Sachbüchern aufgewachsen, in denen alles Mögliche erklärt wird. Auch Martin Zeuch hatte in seiner Jugend eine Reihe dieser Bücher im Regal stehen. Vor drei Jahren hat er selbst eins geschrieben. Zum Thema Bionik. Es war die Nummer 122 in der Reihe. Am Mittwoch war Zeuch zu einer Lesung in der Mediathek.

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Forschung // 21. October 2009

Die Frau der Zukunft: klein und dick

Die menschliche Evolution begünstigt anscheinend einen bestimmten Körperbau

US-Forscher haben eine Antwort auf die Frage gefunden, wohin sich die Menschheit entwickelt – zumindest für die weibliche Hälfte: Frauen werden in Zukunft etwas dicker und kleiner sein als heute, dafür aber ein gesünderes Herz-Kreislauf-System besitzen. Sie bekommen ihr erstes Kind etwas früher, während die Wechseljahre später einsetzen. Gezogen haben die Wissenschaftler diese Schlussfolgerungen aus der Analyse der Daten von über 2.200 Frauen, die in der sogenannten Framingham-Studie seit gut 60 Jahren gesammelt werden.

Fazit: Die Evolution des Menschen und der Einfluss der natürlichen Selektion sind keineswegs zum Stillstand gekommen, sondern wirken nach wie vor auf die Menschheit ein.

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