Die blaue Schildkröte

Die Sporthalle in Odessa/ Ukraine mit der 6000 m² 3D-Dachkonstruktion aus wölbstrukturiertem Aluminiumblech.

Presse // 6. Mai 2013

Die blaue Schildkröte

„Blaue Schildkröte“ wird die Sporthalle in Odessa am Schwarzen Meer liebevoll genannt. Sie ist ein Vorzeigeprodukt der in Berlin – Pankow beheimateten Dr. Mirtsch Wölbstrukturierung GmbH, die nach dem Vorbild der Natur – ob nun Schildkrötenpanzer oder Schlangenhaut – Werkstoffe mit innovativen Wölbstrukturen entwickelt und produziert. Die Materialien mit wabenähnlichen Mustern sind nicht nur vergleichsweise steifer, sondern auch thermostabiler, widerstandsfähiger, strömungsgünstiger und blendärmer.

Die Boehme Haustechnik GmbH nahm das Rollformen und die Montage für das Odessa Projekt vor. In Odessa zum Beispiel bringt das wölbstrukturierte Aluminiumblech etwa 30 Prozent Gewichtseinsparung gegenüber der konventionell glatten Konstruktion. Die früher gefürchteten Hagelschäden sind infolge der hohen Steifigkeit und der diffusen Lichtbrechung kaum sichtbar. „Was die Evolution geleistet hat, ist einfach fantastisch. Da können wir noch viel lernen“, sagt Firmenchef Professor Frank Mirtsch.

Er ist überzeugt, dass bionischen Produkten die Zukunft gehört. Bionik vereint Biologie und Technik. Im Mittelpunkt steht das Lernen von der Natur, deren Funktion-prinzipien in Milliarden Jahren evolutionärer Entwicklung optimiert wurden und Ideengeber für nachhaltige und innovative Anwendungen sind. Die Dr. Mirtsch Wölbstrukturierung GmbH bildet in Metallblechen und Folien mit ihrer patentierten Wölbstrukturierungstechnik eine der Natur, gemäß dem Energieminimierungsprinzip, nach-empfundene Struktur. Durch die Wölbstrukturen mit dem Namen PowerStruct® können Bauteile wesentlich leichter ausgeführt werden.

Dadurch sinken gleichzeitig die Materialkosten. Deshalb ist die Firma auch mit dem Deutschen Materialeffizienzpreis des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie ausgezeichnet worden. Weitere Vorteile: Vorveredelte Oberflächen bleiben während des Wölb-Umformprozesses quasi unverändert. Außerdem wird störendes Dröhnen von schwingenden Bauteilen stark reduziert.

All diese Vorzüge kommen zum Beispiel in der patentierten Schontrommel mit Wabenstruktur in der Waschmaschine der Firma Miele zum Tragen. Sie ermöglicht ein schnelles und zugleich besonders schonendes Waschen. Miele jubelt über die „sanfte Revolution“ in der „weltweit ersten bionischen Waschmaschinentrommel“, die einen wäscheschonenden „Quantensprung“ bringe. Auch im Mercedes SLK – wo eine wölbstrukturierte Rückwandplatine Material spart, geräuschmindernd wirkt und einen geringen Bauraum beansprucht sowie in der blendarmen Leuchte Hexal der Firma Osram (früher Siteco) kommen die bionischen Werkstoffe erfolgreich zum Einsatz.   

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