BIONIK AWARD 2024

Die Gewinnerin der Bionik Award 2024, Dr. Leonie Beek (4 v.l.), im Kreis der drei mit einem Anerkennungspreis ausgezeichneten Nachwuchswissenschaftler*innen Mandy Chong (5 v.l.), Noah Knorr (3 v.l.) und Vera Hörger (2 v.l.). Überreicht wurden die Preise von BIOKON-Geschäftsführer Dr. Rainer Erb (1 v.l.) und Dr. Elias Knubben, Vice President Research and Innovation von Festo (6 v.l).

Aktuelles // 14. November 2024

BIONIK AWARD 2024

BIONIK-AWARD 2024 an herausragende Nachwuchswissenschaftler*innen für das Entschlüsseln der Natur – und daraus entwickelte bioinspirierte technische Anwendungen

Esslingen, 13. November 2024 – Die deutschlandweite Forschungsgemeinschaft Bionik-Kompetenznetz e.V. (BIOKON) verleiht heute mit Unterstützung der Festo SE & Co. KG, weltweit führender Anbieter von Automatisierungstechnik und Technischer Bildung, in der Festo-Zentrale in Esslingen den BIONIK-AWARD 2024. Der mit einer Festo-Spende über 5.000 Euro dotierte BIOKON-Nachwuchspreis würdigt herausragende, innovative Beiträge von Studierenden, Auszubildenden und jungen Berufstätigen aus dem Zusammenspiel von Biologie und Technik.

In diesem Jahr geht der BIONIK-AWARD an Leonie Beek. Die 29-jährige Nachwuchswissenschaftlerin vom Institut für Textiltechnik an der RWTH Aachen hat eine bahnbrechende Dissertation vorgelegt über die Entwicklung bionischer Textilien zur effizienten Trennung von Öl und Wasser, inspiriert von den superhydrophoben und gleichzeitig oleophilen Eigenschaften des Schwimmfarns Salvinia molesta.

Das aus ihrer Forschung hervorgegangene neue bionische Textil wurde in einen schwimmenden Ölsammler namens „Bionic Oil Adsorber“ (BOA) integriert. Dieser kann bis zu vier Liter Öl pro Stunde aus Wasser entfernen. Das bionische Textil ist wiederverwendbar, benötigt keine zusätzliche Energie für die Separation und auch nicht für den passiven „Transport“ des Öls aus dem Wasser in den Sammelbehälter. Es setzt zudem keine toxischen Stoffe frei und ermöglicht die Wiederverwertung des gesammelten Öls. „Mit ihrer innovativen und umweltfreundlichen Lösung zeigt Leonie Beek eindrucksvoll, wie bereits Nachwuchswissenschaftler*innen aus biologisierter Technik wirtschaftlich, ökologisch und gesamtgesellschaftlich bedeutsame Innovationen mit hohem Transformationspotenzial entwickeln“, so das Urteil der unabhängigen Jury aus Industrie und Forschung.

Aufgrund der Vielzahl an hochwertigen Einreichungen von Lösungsideen für konkrete technische Herausforderungen vergab die Fachjury zudem weitere Anerkennungsauszeichnungen an drei vielversprechende Nachwuchs-Bioniker*innen:

Die zusätzlichen Anerkennungsurkunden gehen an:

Mandy Chong. Sie erhält die Auszeichnung für ihre Entwicklung eines bionischen Verschlussmechanismus nach dem Vorbild der Mondschnecke. Der im Rahmen ihrer Arbeit als Werkstudentin entstandene und bereits zum Patent angemeldete spritzgussgerechte Verschluss ist intuitiv mit einer Hand bedienbar und eignet sich beispielsweise für Taschen, Fahrradhelme und Gurtbänder und bietet hohen Komfort und Ergonomie.

Noah Knorr wurde für seine Masterarbeit an einem bionischen Sprechventil ausgezeichnet, das Patienten nach einem Luftröhrenschnitt das Sprechen erleichtert. Inspiriert von der Fangmechanik fleischfressender Pflanzen, entwickelte Knorr ein Überdruckventil, das bei Bedarf automatisch öffnet und durch ein akustisches Signal zusätzliche Sicherheit bietet. Dieses innovative Ventil kann postoperative Komplikationen reduzieren und leistet einen wertvollen Beitrag zur medizinischen Sicherheit.

Vera Hörger konnte die Jury mit ihrer Entwicklung einer umwelt- und tierfreundlichen Methode zur Befestigung von Satellitensendern an Robbenfell überzeugen. Inspiriert von der Robbenlaus entwickelte die junge Forscherin im Rahmen ihrer Bachelorarbeit eine zuverlässige, umwelt- und tierfreundliche bionische Klemme für Satellitensender. Diese konnte sie erfolgreich an einem Seehund des Seehundzentrums Friedrichskoog testen und die Funktionalität unter realen Bedingungen bestätigen.

Weitere Informationen zum BIONIK AWARD, allen prämierten Projekten, den darin bearbeiteten Themen sowie zu den jungen Wissenschaftler*innen finden Sie unter www.biokon.de und dem BIOKON-LinkedIn-Kanal.

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